Call for Papers

Bildung und gesellschaftliche Transformation:
Nachhaltigkeit beim Lehren und Lernen von Fremdsprachen
                         

Der 31. Kongress für Fremdsprachendidaktik der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung findet vom 25. bis zum 27. September 2025 an der Universität Kassel statt. Übergeordnetes Ziel ist die Auseinandersetzung mit einem an Gerechtigkeit orientierten gesellschaftlichen Wandel mittels neuer Ansätze im Bildungssektor, die Nachhaltigkeit im Fremdsprachenlehren und -lernen fokussieren.

Chancengleichheit, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit sind für Akteur:innen des Bildungssystems und damit auch im Kontext des Lehrens und Lernens von Sprachen beileibe keine neuen Themen, doch erhalten sie durch die Agenda 2030 der Vereinten Nationen eine erneute Betonung. Im Rahmen der Sustainable Development Goals (SDG) hat das Bildungssystem die wichtige Aufgabe, ein besseres Verständnis für die Zusammenhänge in der Welt zu vermitteln, Entwicklungen kritisch zu reflektieren und auf dieser Grundlage ein verantwortliches gesellschaftliches Handeln zu fördern und zu verankern.

Gesellschaftliche Transformationen werden durch Wissens- und Kompetenzvermittlung entscheidend initiiert, vorangetrieben und geprägt. Unerlässliche Grundlage eines gelingenden Wandels ist daher ein auf die nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft orientierter Fremd- und Zweitsprachen­unterricht. Hier werden – neben dem Erstsprachenunterricht – die Grundlagen für die Entwicklung einer Diskursfähigkeit und die Bereitschaft zum Perspektivenwechsel in einer plurilingualen Gesellschaft gelegt, und zwar mit dem Ziel, einen auf Kommunikation und Verständigung basierenden Gestaltungsprozess von Gesellschaft zu erreichen. Sprachen bilden die zentralen Ressourcen für Partizipation und Empowerment. In Bezug auf den Fremd- und Zweitsprachenunterricht stellt sich daher konkret die Frage, wie die SDG-Themen und eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) jetzt und in Zukunft integriert werden müssen, damit die Beteiligten – also Lehrende und Lernende – das eigene Handeln reflektieren, um daraus zukunftsgerichtetes Denken und Handeln entwickeln und zu globalen Lösungsansätzen beitragen zu können.

 

Für den Kongress ergeben sich daraus u. a. die folgenden Fragen:

  1. Wie ist der Fremd- und Zweitsprachenunterricht unter Berücksichtigung des Ziels einer nachhaltigen Entwicklung zu verändern? Wie bzw. inwiefern kann er zu einem gerechten Wandel der Gesellschaft beitragen? Welche Herausforderungen und Kontroversen der fremdsprachlichen Bildung bestehen im Kontext von Nachhaltigkeit und Transformation (z. B. Digitalität, Dekolonialisierung etc.)?
  2. Wie muss der Fremd- und Zweitsprachenunterricht weiterentwickelt werden, um Lernende zu befähigen, sich im interlingualen Austausch zu komplexen Themen zu äußern und sie aus verschiedenen Perspektiven zu reflektieren sowie in der Konsequenz entsprechend differenziert zu handeln?
  3. Wie ist die Ausbildung künftiger Fremd- und Zweitsprachenlehrkräfte zu gestalten, damit sie in die Lage versetzt werden, SDG-Themen und BNE sprachkompetent bearbeiten zu können?
  4. Welche Rolle kommt der Mehrsprachigkeit für eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung zu? Welchen Beitrag kann der Fremd- und Zweitsprachenunterricht hier leisten, Lernende angemessen für ihre Verantwortung zu sensibilisieren und sprachlich vorzubereiten?
  5. Wie kann fremdsprachliches Lehren und Lernen nachhaltig gestaltet werden (z. B. mit Blick auf Kompetenzentwicklung, Umsetzung eines potenzialorientierten Lehr-/Lernansatzes etc.)?
  6. Welche methodisch-methodologischen Verfahren sind geeignet, um die anstehenden Herausforderungen empirisch zu erforschen?

Wir laden alle Interessierten und ausdrücklich NachwuchswissenschaftlerInnen hiermit herzlich ein, Bewerbungen für einen Vortrag, ein Poster oder ein offenes Format (z.B. Symposium, Workshop, Diskussionsrunde etc.) einzureichen und sich an dem Austausch der o.g. Fragestellungen zu beteiligen. Konferenzsprache ist in der Regel Deutsch.

Eingereichte wissenschaftliche Beiträge werden in Form von 20-minütigen Vorträgen mit anschließender 10-minütiger Diskussion präsentiert. Bitte geben Sie im Rahmen Ihres Abstracts an, welcher der sechs o.g. Fragen Sie Ihre Einreichung zuordnen. Die Bewertung der eingereichten Abstracts erfolgt anonym sowie kriteriengeleitet durch zwei Gutachter:innen. Angenommene Beiträge werden anschließend von der Kongressleitung zu thematischen Sektionen gebündelt.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Projekte und Qualifikationsarbeiten als Poster zu präsentieren. Sollten mehr Beiträge angemeldet werden als Präsentationsflächen zur Verfügung stehen, erfolgt ein kriteriengeleiteter Auswahlprozess. Posterpräsentationen zu Qualifikationsarbeiten werden bevorzugt angenommen; ansonsten gelten die gleichen Qualitätskriterien wie bei Vorträgen.

Für die Leitung der aus den eingereichten Vorträgen thematisch zusammengestellten Sektionen werden Kolleg:innen gesucht. Wenn Sie bereit sind, eine Sektionsleitung zu übernehmen, möchten wir Sie bitten, sich bei der Kongressleitung (dgff2025@uni-kassel.de) zu melden. Dabei können Sie Ihr Interesse für bestimmte Themenkomplexe und/oder Ihre möglichen Zeitfenster angeben.

Pro Person sind auf dem Kongress max. zwei Beiträge möglich. Zudem möchten wir darauf hinweisen, dass keine Auslagen übernommen werden können und von allen Beitragenden und Sektionsleitungen der Kongressbeitrag zu entrichten ist.

Die Deadline für die Einreichung von Abstracts ist der 31.12.2024 (23:59 Uhr) via ConfTool (https://www.conftool.pro/dgff2025/index.php?page=login). Für weitere Rückfragen stehen Ihnen sowohl die Kongressleitung als auch das Organisationsteam unter der E-Mail-Adresse dgff2025@uni-kassel.de zur Verfügung. Wir freuen uns über Ihre konstruktiven Anregungen.

 

Die Annahme der Beiträge richtet sich nach den folgenden formalen und inhaltlichen Kriterien:

  • Vollständigkeit der Angaben (Name(n) der Beitragenden, Titel, Umfang von max. 400 Wörtern einschließlich Bibliografie)
  • Einhaltung der Einreichungsfrist (10.09.2024-31.12.2024) via ConfTool
  • Passung zum Tagungsthema
  • Kohärenz und Plausibilität des theoretischen Rahmens
  • Klare Darstellung von Fragestellung, Ziel und Methode
  • Bei empirischen Beiträgen: Transparente Darstellung und Qualität von Daten, Analyse und ggf. Ergebnissen
  • Nachvollziehbare Darstellung der Argumentation bzw. des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns

 

Die wichtigsten Daten im Überblick

10.09.2024-31.12.2024

Einreichung der Abstracts via ConfTool

01.01.2025-15.02.2025

Begutachtung der eingereichten Beiträge

ab 16.02.2025

Rückmeldung über Annahme der Beiträge

16.02.2025-31.03.2025

Einreichung der Endfassungen aller angenommenen Beiträge (falls gefordert)